Elfer-Krimi ging an die Reichenau


Die Reichenau krallte sich im Stadtderby den Kerschdofer-Cup. / Foto: Hans Osterauer

„Ich habe starke Nerven. Aber irgendwann ist es zu viel geworden.“ Reichenau-Trainer Flo Schwarz war nach dem 8:7-Kerschdorfer-Tirol-Cup-Finalsieg gegen den SVI fix und fertig. Beim Elfmeterschießen hatte sich der Ex-Profi sogar kurzerhand mit einer Zigarette neben die Trainerbank verabschiedet. Zum zweiten Mal nach 2002 krönten sich die Innsbrucker damit zum Tiroler Cupsieger.

Es hatte ja schon gut begonnen: Dass die Reichenau auch in der Meisterschaft immer wieder den Erfolg mit langen Einwürfen suchte, hatte SVI-Trainer Hans Glabonjat seiner Truppe eigentlich mit auf den Weg gegeben. Trotzdem war es schon nach zwei Minuten passiert: Christian Bernardins Einwurf landete bei Alex Mader und der Riese musste nur noch Danke sagen.

Ein denkbar schlechter Start für den SVI, der erstmals in der 110-jährigen Vereinsgeschichte im Tiroler Cupfinale stand. Der frühe Reichenauer Führungstreffer tat dem Spiel aber gut. Es ging hin und her, nach 13 Minuten schaffte der SVI den Ausgleich: Einen feinen Stanglpass von Michael Simic bugsierte Daniel Heissenberger mit seinem 32. Cuptreffer im 34. Spiel ins Netz.

Ab diesem Zeitpunkt übernahmen auch die SVI-Fans, die mit zwei Bussen angereist waren, das Kommando auf der Tribüne. Am Spielfeld behielt es trotzdem die Reichenau, dennoch ging es mit einem 1:1 in die Pause. Nach Einkemmer-Vorarbeit traf der 20-jährige Djuric zur 2:1-Führung (57.). Doch die Antwort des SVI war eine beeindruckende: Mit einem direkt verwandelten Freistoß schaffte Heissenberger erneut den Ausgleich (65.).

Danach passierte trotz SVI-Überlegenheit nicht mehr viel. Das Elfmeterschießen musste entscheiden. Mit dem besseren Ende für die Reichenau. Den 14. Elfmeter verwandelte Johannes Bichler zum 8:7-Sieg. Und Trainer Flo Schwarz durfte durchatmen.