Pavol Kováč hatte mit seinen 64 Jahren schon viel erlebt, aber so etwas noch nicht. „Ich dachte, ich bin im falschen Film“, wetterte der Langzeit-Coach des Wasserball Club Tirol, als er das Entscheidungsspiel im Bundesliga-Halbfinale gegen WBV-Graz Revue passieren ließ.
Mit 10:11 (3:4, 2:2, 3:0, 2:5) musste sich der Serienmeister aus Tirol in der Steiermark geschlagen geben und stand damit erstmals seit neun Jahren nicht mehr im Finale. Das Ergebnis war wie ein Schlag in die Magengrube für Trainer Kováč. „So eine Niederlage kann ich nicht verdauen. Das braucht Zeit.“ Besonders Graz-Goalie Filip Popic brachte die Tiroler zur Verzweiflung, weil er unglaubliche fünf von sechs Penaltys parierte.
Der These, dass die Tiroler Dominanz im Wasserball vorbei sein könnte, widersprach der gebürtige Slowake Kováč vehement. „Nein, auf keinen Fall!“, sagte er und stimmte eine Brandrede an: „Wir müssen diese Niederlage abhaken, neue Kraft schöpfen und unser Gehirn reinigen. Wir gehören nicht auf Platz drei in der Bundesliga. Wir gehören ins Finale!“