Ein Abschied ohne Tränen


Mario Matt - oder "Sag’ beim Abschied leise Servus!" / Foto: GEPA

Tränen waren zwar keine geflossen, nur die Stimme hatte kurzzeitig etwas zittrig geklungen. „Ich habe mich entschieden, meine Karriere zu beenden.“ 12.03 Uhr zeigte die Uhr an diesem denkwürdigen Tag und in der Lounge des Karl-Schranz-Skistadions am Fuße des Arlbergs hätte man eine Stecknadel fallen hören können, als Mario Matt dies verkündete. Nur einen Steinwurf entfernt, 14 Jahre vorher, genau am 10. Februar 2001, war er hier erstmals Weltmeister geworden, der Ort schien also für seinen Abschied prädestiniert.

Alle seine Wegbegleiter standen Spalier: Papa Hubert, der ein wenig auf eine Fortsetzung der Karriere gehofft hatte. Mama Hanni, die selbst beim Rücktritt gleich nervös schien wie bei einem Rennen („Ich konnte eh nie hinschauen.“), Freundin Andrea, die sich niemals in die Entscheidung eingemischt hätte. Und daneben seine Langzeit-Trainer, seine Langzeit-Physiotherapeutin. Sie hatten sich das Vertrauen von Mario Matt erarbeitet, der abseits der Piste nie ein Mann von Schnellschüssen gewesen war.

Überlegungen für ein vorzeitiges Karriereende habe es schon nach der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen gegeben, aber da juckte es ihn noch. „Er ist immer noch in Top-Form“, meinte Matts Privattrainer Gerhard Außerlechner zur Konstitution seines Schützlings und auch der 35-jährige Matt selbst meinte trotz einer verkorksten Saison unumwunden: „Ich glaube, dass ich nach wie vor schnell bin.“