Gehofft hatten es alle in Schwaz – doch leider nahmen die Handballer von West Wien keine Rücksicht auf die Wünsche von Handball Tirol, die ihren langjährigen Kapitän Manuel Gierlinger am 12. HLA-Spieltag verabschiedeten. Die Tiroler mussten gegen den Tabellenführer eine 25:30-Heimniederlage hinnehmen.
„Wir haben gegen die beste Mannschaft Österreichs verloren. Sie sind im Kollektiv stark und verfügen über eine sehr gute Abwehr“, zollte Tirols Sportdirektor Thomas Lintner dem Gegner Respekt. „Zum Abschied von Manuel hat das Spiel natürlich nicht gepasst. Wir hatten eine unglaubliche Zeit mit ihm. Er steht für das, was man sich im Handball nur wünschen kann.“
Der gebürtige Linzer ging nach knapp zehn Jahren im Schwazer Trikot aus privaten Gründen in die verdiente Handball-Pension. „Es gibt keinen sportlichen Hintergrund dieser Entscheidung, sondern nur einen privaten“, erklärte der Welser. „Für uns als Familie (Anm.: Ehefrau Johanna, Kinder Simon und Lara) ist der Zeitpunkt gekommen, etwas zu verändern.“
Dass der Zeitpunkt, mitten in der Saison, nicht unbedingt ideal gewählt gewesen war, wusste der 33-Jährige: „Natürlich habe ich ein schlechtes Gewissen, aber manche Dinge lassen sich eben nicht in Handball-Saisonen einteilen.“ In die gleiche Kerbe schlug auch Lintner: „Logisch haben wir das anders geplant. Aber wir waren darauf vorbereitet.“
In erster Linie sei es ein herber Verlust – für den Verein wie auch für Lintner persönlich. „Manuel war immer ein Vorzeigespieler, der uns noch sehr lange hätte helfen können. Abgesehen davon sind wir persönlich gut befreundet“, lobte der 44-Jährige seinen langjährigen Weggefährten.