Der Kletter-Weltcup im japanischen Inzai war gerade erst zu Ende gegangen, da hatte für Jakob Schubert ein Wettkampf nach dem Wettkampf begonnen. Ein Duell gegen das Rechensystem des internationalen Verbandes.
Der 23-jährige Innsbrucker zückte noch neben der Wand sein Handy, an seiner Seite stellte sich auch Nationaltrainer Heiko Wilhelm dem Kampf gegen die Zahlen. Ein Rechengang war beendet, ein zweiter folgte – und wenig später standen die beiden jubelnd da. Ja, es war geschafft! Mit Rang vier in Inzai hatte sich Schubert zum zweiten Mal den Gesamtweltcup-Sieg im Vorstieg gesichert.
Schubert ließ sich seinen Triumph nicht madig machen und schmunzelte nach all den Spekulationen nur. „Ja, ich bin Gesamtweltcup-Sieger. Kann sein, dass sich die anderen verrechnet haben. Aber es ging sich aus: Ich habe schon fix mit mindestens zwölf Punkten Vorsprung gewonnen“, meinte der Ausnahmekönner, nachdem er auch ein drittes Mal nachgesehen hatte. Und das sollte dann am Ende doch reichen.
„Das ist großartig, es war eines meiner ganz großen Ziele. Ich hätte eigentlich schon in China vieles klarmachen können, dann kam ein blödes Missgeschick. Ich hatte deswegen in Japan sehr viel Druck“, meinte Schubert, als er nach einem langen Heimflug zu Hause angekommen war.
Für den Ex-Weltmeister von 2012 bedeutete dieser Weltcup den größten Erfolg nach demselben Titel 2011 und den beiden Trophäen für den kombinierten Weltcup (Bouldern/Vorstieg) 2012 und 2013. Schubert: „Ich habe sehr lange dafür trainiert und bin froh, dass es sich jetzt schon ausgegangen ist.“
Die 20-jährige Landeckerin Magdalena Röck indes musste ihr Ziel als Gesamt-Zweite 2014 um ein weiteres Jahr vertagen.