Mit zwei Minuten Rückstand war Yvonne van Vlerken aus dem 17 Grad kühlen Walchsee gekommen, hatte sich schnurstracks aufs Rad geschwungen. Dort machte die Niederländerin das, was ihre Gegnerinnen am meisten fürchten: pfeilschnell treten. Tatsächlich hatte es keine dreißig Kilometer gedauert, bis die dreifache Walchsee-Siegerin alle Konkurrentinnen inklusive der Mitfavoritin Daniela Sämmler eingeholt hatte.
Lediglich Lokalmatadorin Michaela Herlbauer konnte anfangs noch mithalten. Mit einsetzendem Starkregen war es dann auch um die Oberösterreicherin geschehen und die Vierte der Challenge Roth setzte sich mit gewohnt kraftvollem Tritt an die Spitze.
Bis zum zweiten Wechsel baute die 35-Jährige den Vorsprung auf stolze 4:30 Minuten aus. Dass ihr auf der Laufstrecke die Australierin Felicity Sheedy-Ryan beinahe noch gefährlich werden konnte, vermutete van Vlerken nicht. Die Australierin kam nur eine Minute später ins Ziel. „Das Wetter hat uns leider im Stich gelassen, aber alles andere war einfach spitze“, jubelte die Niederländerin im Ziel. Dritte wurde Michaela Herlbauer.
Bei den Herren gab es ein in Österreich weitgehend unbekanntes Siegergesicht zu bestaunen: Der Italiener Giulio Molinari ärgerte die Favoriten und verwies den Schotten Ritchie Nicholls ebenso wie Michael Raelert aus Deutschland auf die Plätze. Den Italiener hatte zuvor niemand auf der Rechnung gehabt.
Der Jenbacher Thomas Steger zeigte vor allem auf der Radstrecke auf und kürte sich hinter dem Niederösterreicher Michael Weiss zum Vize-Staatsmeister.