Am Ende war der Jubel grenzenlos – Deutschland hatte mit einem 1:0 gegen Argentinien die Weltmeisterschaft in Brasilien gewonnen. Dass es dazu eine Verlängerung brauchte, war den Millionen Fußballfans zwischen Hamburg und München letztlich völlig egal gewesen, Löws Truppe hatte bei einer zu Beginn eher durchwachsenen WM-Vorstellung im entscheidenden Augenblick die nötige Portion Klasse, Geduld, Glück – und einen Mario Götze.
„Deutschland regiert wieder die Fußballwelt.“ Nach dem Meisterwerk von Maracanã wurden der „Goldenen Generation“ von „4-Sterne-Koch“ Joachim Löw weltweit Sympathie und Verehrung entgegengebracht. „Sie waren die besten Botschafter für Deutschland“, lobte Franz Beckenbauer, 1974 als Spieler und 1990 als Teamchef ebenfalls Weltmeister. „Die Zeit war einfach reif“, meinte der 1954er-Weltmeister Horst Eckel.
Wie Beckenbauer sah Jupp Heynckes den deutschen Fußball vor einer großen Zukunft. „Deutschland hat aktuell eine ganz tolle Generation, die in ihrer Ausstrahlung einzigartig ist“, schrieb der Champions-League-Sieger mit Bayern München: „Der Weg dieses Teams ist noch nicht zu Ende.“ Auch Heynckes-Nachfolger Pep Guardiola freute sich für die deutsche Auswahl: „Das ist überragend für Deutschland. Genießt diesen unglaublichen Titel! Ihr habt es euch verdient!“
Argentinien dagegen trauerte – „Es wird sehr schwierig, ein anderes Turnier zu finden, wo alles wieder so gut läuft, wie es hier gelaufen ist“, wusste Argentiniens heimlicher Chef Javier Mascherano. Der Mittelfeldspieler, der Messi den Rücken frei hielt, war bereits dreißig. Andere wichtige Nebenleute hatten ihren Zenit ebenfalls bereits überschritten. „Das war unsere große Chance“, sagte Mascherano nach dem 0:1 nach Verlängerung. „Das ist ein Schmerz für das ganze Leben.“