So etwas nennt man einen klassischen wie kapitalen Fehlstart – nach dem 0:2 in Mattersburg jedenfalls war Michael Streiter mit dem Schlusspfiff ziemlich geladen Richtung Kabine marschiert, um seiner Truppe die Leviten zu lesen. „So, wie wir in der ersten Halbzeit aufgetreten sind, ist völlig inakzeptabel. Nervös und ängstlich. Jedenfalls ganz weit weg von dem, was wir uns vorgenommen hatten“, bilanzierte der Wacker-Coach schwer verärgert, voll bewusst, dass schon nach dem ersten Spiel das eingetreten war, was man verhindern wollte. Aber es kam noch schlimmer – denn auch die Heimpremiere in der Sky-Go-Liga ging voll daneben.
Schockstarre, damit war die Gefühlslage rund um den FC Wacker nach der bitteren 1:2-Heimniederlage gegen Austria Lustenau auf den Punkt gebracht. Die Augen der Spieler waren leer, das Trainerteam konsterniert, die Funktionäre wollten es auch nicht glauben und die Fans waren logischerweise schwer frustriert. „Und täglich grüßt das Murmeltier“ – getreu dem US-Filmklassiker liefen Wacker-Spiele ab.
Unterzahl, späte Gegentore, Niederlage – eigentlich konnte und wollte es keiner mehr sehen, aber es lief permanent weiter nach dem gleichen Muster. „Extrem bitter. Ein Spiel, das wir nie aus der Hand geben dürften, und doch ist es passiert“, wollte es Trainer Michael Streiter auch am Tag danach einfach nicht glauben, dass beim Heimauftakt wieder nichts Zählbares herausgeschaut hatte.
In der Wacker-Kabine war es mucksmäuschenstill, die Kicker waren restlos bedient. Mittendrin wie ein Häufchen Elend saß der Schweizer Stjepan Vuleta, dessen Platzverweis wohl der Anfang vom bitteren Ende gewesen war. „Völlig unnötig, ich versteh’s nicht. Er ist geknickt und hat sich bei der Mannschaft entschuldigt“, sah Streiter im Ausschluss, der wohl intern auch eine Strafe nach sich gezogen haben wird, mit einen Grund für die Derby-Niederlage: „Aber selbst in Unterzahl ließen wir nicht wirklich was Anbrennen. Im Gegenteil, wir hatten sogar eine Riesenchance auf das 2:0. Und dann ging dennoch alles den Bach hinunter.“