Auf die Gräfin ist eben Verlass, wenngleich: ein wenig war Bernadette über ihre Bronzemedaille bei der Judo-Europameisterschaft in Montpellier schon selbst überrascht. „Nach dem ersten Kampf habe ich nicht gedacht, dass eine Medaille möglich ist. Aber dann habe ich gezeigt, was ich kann. Ich bin stolz auf mich“, sagte die 21-Jährige und blickte mit funkelnden Augen auf ihr Edelmetall.
Dabei hatte Graf im Vorfeld der EM aufgrund einer Knieverletzung nur wenige Kämpfe bestreiten können. Was sich, wie man sieht, nicht negativ ausgewirkt hatte. „Die Franzosen sind ein fanatisches Publikum, die Halle war zum Bersten voll“, erinnerte sich Graf, die auch beim Entscheidungskampf gegen Lokalmatadorin Fanny Estelle Posvite fokussiert blieb. „Da hab’ ich vom Lärm gar nichts mitbekommen“, sagte die Heeressportlerin.
Auch den Wirbel um ihre Person beim Empfang zu Hause meisterte sie souverän: Mit Blumenstrauß, Brötchen und lobenden Worten von Trainer Martin Scherwitzl war Graf im Judozentrum Innsbruck empfangen worden. „Die Leistungen von Bernadette und auch von Kathrin Unterwurzacher sind unglaublich. Die beiden machen mir eine große Freude“, lobte Scherwitzl.
Kathrin Unterwurzacher, die mit EM-Platz sieben nicht ganz glücklich gewesen war, freute sich mit ihrer Trainingspartnerin mit. „Ich hätte mir eine bessere Platzierung erhofft, aber meine Fußverletzung hat nicht mehr zugelassen“, begründete die Innsbruckerin und meinte augenzwinkernd: „Beim nächsten Großereignis bin ich wieder dran!“ Gelegenheiten gibt’s genug …