Die Show gehörte der Weltmeisterin


Eine Showeinlage vom Feinsten ... / Foto: GEPA

„Tempo, Tempo, Tempo“ – kein anderes Motto als das des vollen Angriffes durfte und musste es bei Marlies Schild vor der Entscheidung sein. Viel weniger ließen Rückstand (1,09 Sekunden) und Platzierung (4.) auch nicht zu, wollte sich ja die 32-jährige Wahl-Pitztalerin am Ende die Krone für den Sieg im Nachtslalom in Flachau aufsetzen. Doch die Partnerin von Benni Raich hatte das Tempo-Motto anscheinend zu wörtlich genommen, riskierte übermäßig, rutschte mit zu viel Speed aus und musste zurücksteigen.

Damit war Schild im Kampf um den Sieg – aber ehrenhaft – unterlegen, denn die Attacke hatte ja niemandem Geringeren als der entfesselt agierenden Weltmeisterin Mikaela Shiffrin gegolten. Diese wiederum hatte einen ersten Lauf in den Schnee gezaubert, der kaum ein Auge trocken ließ. „Das ist ein Kurs, bei dem man attackieren kann. Ich bin einfach so gefahren, wie ich das kann – das war alles“, sprach Shiffrin gewohnt locker.

Und angesichts dieser Lockerheit war klar, dass die über 10.000 Zuschauer bei der rauschenden Ski-Party in Salzburg auch in Durchgang zwei das gleiche Bild zu sehen bekommen würden. Auch wenn dieses Sehen wegen Schneefalls und immer dichter werdenden Nebels im oberen Streckenabschnitt schwerfiel.

Shiffrin fuhr auf der holprigen Piste mit einer fast noch holprigeren Fahrt zum Triumph und verwies die Schwedin Frida Hansdotter auf den zweiten Rang. „Ich habe mir nur gedacht: Bleib’ im Kurs, bleib’ im Kurs!“, witzelte Shiffrin im Ziel. Der Bichlbacherin Nicole Hosp, die zuletzt mit ihrer Slalom-Performance haderte, gelang ein starker zweiter Lauf mit Bestzeit. Die 30-Jährige verbesserte sich von Rang 17 auf den sechsten Platz.