Sag’ zum Abschied leise Servus


Angy Eiter - eine große Sportlerin verlässt die Kletterbühne / Foto: Böhm

Cali in Kolumbien war Schauplatz des Finales der World Games im Vorstieg – ein Platz, wie geschaffen für einen standesgemäßen Abschied der Tiroler Kletter-Queen Angy Eiter. Ein letztes Mal waren die Blicke auf sie gerichtet. Ein letztes Mal stand Angy Eiter im Finale eines Großereignisses. Ein letztes Mal wollte die erfolgreichste Athletin der Wettklettergeschichte einem Großevent ihren Stempel aufdrücken.

Doch ihr in diesem Jahr wiederholt entzündeter rechter Ellbogen erwies sich auch in diesem Finale als Spielverderber. „Die Verletzung hat mir unter Wettkampfbelastung doch deutlich mehr zu schaffen gemacht, als ich erwartet hatte“, sagte Eiter nach ihrem siebenten Platz. Enttäuscht wirkte die 27-jährige Imsterin, die eigens wegen der World Games ihre Ausnahmekarriere verlängert hatte, aber nicht. „Nach meinem Sieg 2005 wollte ich unbedingt noch einmal die World Games miterleben. Mit Platz sieben bin ich vollauf zufrieden.“

Das durften auch zwei ihrer Tiroler Teamkolleginnen sein. Die 19-jährige Landeckerin Magdalena Röck verfehlte Bronze lediglich um einen Griff, Katharina Posch konnte sich zumindest über den Finaleinzug in die besten acht freuen, wo sie dann allerdings das Schlusslicht bildete.

Bei den Herren meldete sich indes Weltmeister Jakob Schubert mit einer eindrucksvollen Leistung zurück. Nach zuletzt durchwachsenen Auftritten bei der Europameisterschaft in Chamonix und dem Weltcup in Briançon fand der 22-Jährige zurück in die Erfolgsspur und musste sich einzig seinem spanischen Dauerrivalen Ramón Julián Puigblanque beugen.

Für Schubert strahlte Silber wie Gold: „Es ist mir heuer im Vorstieg erstmals gelungen, ohne Fehler zu klettern. Ich habe gesehen, dass ich wieder um den Sieg mitklettern kann, und das gibt mir für die weitere Saison enormes Selbstvertrauen.“ Was der Jakob dann nur wenig später mit einem Spitzenplatz beim Heim-Weltcup in Imst untermauerte, während die 19-jährige Magdalena Röck als Fünfte das Podest nur knapp verfehlte.