Egal in welcher Gangart und Grand-Prix-Prüfung – die Italienerin Valentina Truppa punktete und gewann in beeindruckender Manier am Schindlhof. Nur ein kleiner Junge hatte der Carabiniera kurzfristig den Rang abgelaufen. Zur Belustigung der Zuschauer. Bekleidet mit einer Lederhose sowie einem damenhaften Strohhut und zwei Windhunden an der Leine war der kleine Leo schnell zum Liebling der 4.000 Zuschauer beim 18. Manfred Swarovski Gedächtnis-Turnier avanciert.
Dann allerdings war Schluss mit lustig, dann schlug im Vier-Sterne-Dressurturnier die Stunde der italienischen Polizistin Valentina Truppa. Sie gewann alle vier Grand-Prix-Prüfungen mit persönlichen Rekordprozentzahlen, nahm auch den Wanderpreis der erfolgreichsten Reiterin bei der Veranstaltung und insgesamt einen Siegerscheck im Wert von 11.000 Euro mit nach Hause.
Erst ritt Truppa im Grand-Prix-Special mit dem 16-jährigen Wallach Chablis mit 72,688 Prozent zum Sieg, dann bei der Kür mit ihrem Paradepferd Eremo del Castegno (79,475 Prozent). „Das war die perfekte Generalprobe für die Europameisterschaft“, freute sich die 27-Jährige. Hausherrin Evelyn Haim-Swarovski zollte der Leistung der Dominatorin des Wochenendes Respekt, überreichte eigenhändig die Preise.
Strahlen konnte auch die Gastgeberin, was nicht nur am reibungslosen Ablauf lag, sondern an ihrer persönlichen Dressur-Vorstellung. Während sie zwar knapp die Qualifikation für die Kür verpasst hatte, zeigte Haim-Swarovski im Grand Prix Consolation, was in ihr und ihrer neuen Stute Dorina steckte. Mit 67,128 Prozent ritt sie hinter Mikala M. Gundersen auf Rang zwei. „Wer nicht wagt, der nicht gewinnt“, freute sie sich. Durch ein krankheitsbedingtes Trainingsdefizit hatte sie kurzzeitig überlegt, gar nicht zu starten. „Aber wenn das Turnier vor der Haustüre ist, dann musst du das nutzen.“