Alles war angerichtet gewesen für das große Fest der großen Tiroler Footballfamilie an diesem Eurobowl-Finaltag. 8.000 Fans waren ins Tivoli Stadion geströmt, hatten für Gänsehautstimmung gesorgt, doch am Ende gab’s die böse Überraschung. Mit 14:37 mussten sich die Swarco Raiders Tirol unter Headcoach Fatah geschlagen geben. Gegen die Vikings Vienna, ein Team, das dem Eurobowl-Champion der Jahre 2008, 2009 und 2011 seine Grenzen aufgezeigt hatte.
„Klar leide ich nach so einer Niederlage wie ein Hund. Aber die Vikings haben fünf Jahre auf das hingearbeitet und auf den Erfolg gewartet – sie waren besser, sie haben sich das wirklich verdient“, zog Fatah eine erste Bilanz. Zu fehlerhaft habe sein Team agiert und damit die ganz klare Prämisse für den Erfolg verfehlt: Keine Fehler machen. Denn der, der weniger Makel erkennen lassen würde, würde im Eurobowl Nummer 27 triumphieren.
Die Wiener untermauerten damit ihre Vormachtstellung im europäischen und zugleich österreichischen Football. Elf Spiele, elf Siege – und nun sollte sich zum fünften Triumph in der Eurobowl (2004, 2005, 2006, 2007, 2013) wenn möglich heuer in der Austrian Bowl der zwölfte AFL-Titel gesellen. Die Raiders konnten nur wenig entgegensetzen – und so herrschte erst einmal tiefe Ernüchterung nach der ersten Eurobowl-Niederlage im vierten Antritt (Siege 2008, 2009, 2011). Die Abwehr der Vikings ragte wie eine Betonmauer aus dem grünen Tivoli-Rasen – Quarterback Kyle Callahan fand nur bei 18 seiner 39 Pässe einen Abnehmer.
Schlusswort Fatah: Die Vikings seien weit besser eingespielt – und zu dieser Zeit wohl außer Reichweite gewesen –, wenn am Spieltag nicht alles zusammenpasst bei den Raiders. Doch eines ergänzte er noch. Ja, der Frust, der sei groß – „aber wir spielen erst zwei Jahre zusammen. Und unsere Zeit, die wird sicher noch kommen.“