Der Lok die Weichen gestellt


Die Leipziger Lok wird in der Remise ausgebremst / Foto: Mühlanger

Ob man den Schauplatz als Referenz den deutschen Gästen gegenüber wählte, wusste wahrscheinlich nur Rainer Salzburger, der Präsident des BC Unterberger. Er wusste auch, dass gegen Lokomotive Leipzig, die deutsche Boxstaffel, noch eine Revanche ausständig war; vor rund 50 Jahren hatte damals Lok mit 18:2 gewonnen.

Beim Revanchekampf jedenfalls, den die Wörgler in die Remise der Achenseebahn nach Jenbach verlegt hatten, standen die Deutschen quasi am Abstellgleis, mussten sich vor rund 400 begeisterten Zuschauern mit 9:3 geschlagen geben.

„Das war der reine Wahnsinn“, jubelte Rainer Salzburger, der vor allem den letzten Kampf mit dem Lokalmatador Julian Pernter herausstrich. Der 19-Jährige hatte sich gegen den erfahrenen Roman Gerlach über fünf Runden einen offenen Schlagabtausch geliefert – ehe der Student den letzten Punkt aus dem Ring entführen konnte.

Was den Wörglern aber gut in die Boxhandschuhe spielte, war die Tatsache, dass die Norddeutschen zwei Athleten vorgeben mussten. Wegen des Hochwassers musste das Duo kurzerhand mit Gummistiefeln und Sandsack zum Katastrophenschutz ausrücken.

„Meine Boxer haben sehr gut gekämpft. Wir haben alles gegeben und am Ende knapp gewonnen“, meinte Cheftrainer Oliver Obradovic, der ebenso wie Salzburger die stärksten Boxer noch einmal lobte. Der 17-jährige Azim Jabarkhil siegte bei der Revanche ebenso wie Tarhan Matschukaev und der mehrfache Staatsmeister Khamsat Musaev.