Was hatte man im FC-Wacker-Lager doch für Hoffnungen in das Spiel gegen die Admira gesetzt, wohl wissend, dass in der Südstadt die Trauben hoch hängen würden. Und dann das böse Erwachen. Als ob die 3:4-Pleite nicht schon bitter genug gewesen wäre, hatten die Innsbrucker nach der 20. Saisonniederlage auch noch an einer Diagnose schwer zu schlucken. „Innenbandeinriss und Kreuzbandzerrung“, das hieß für Tomáš Abrahám mindestens drei Wochen Pause. Jetzt musste ausgerechnet in der heißen Phase der Meisterschaft auch noch der Kapitän von Bord.
Der 33-jährige Mittelfeldabräumer hatte sich die schwere Knieverletzung in der Nachspielzeit zugezogen. Die Verletzung von Abrahám passte haargenau in die Pleiten-, Pech- und Pannenserie der letzten Wochen. Dreimal 2:3 verloren und dann dieses 3:4 gegen die ebenfalls schwer verunsicherte Admira. Langweilig waren Wacker-Spiele wahrlich nicht, Grund zum Jubeln gab’s halt nach dem Schlusspfiff meistens keinen. Auch in der Südstadt durchliefen Kicker, Trainerteam und Fans ein Wechselbad der Gefühle. Jubel und Hoffnung nach dem schnellen 1:0 von Lukas Hinterseer sowie dem 2:2 unmittelbar nach dem Anstoß zur zweiten Halbzeit.
Enttäuschung, Ärger und einfach nur Kopfschütteln nach den Toren der Niederösterreicher. „Von der Einstellung und dem Biss kann ich meiner Mannschaft ja nichts vorwerfen, aber mir fehlt einfach dieser unbedingte Siegeswille. Da fehlen auch die entsprechenden Typen“, bilanzierte Roland Kirchler, den vor allem die Art und Weise, wie die Admira zu ihren Toren gekommen war, auf die Palme brachte: „Viel zu leicht. Freilich hatten sie auch das nötige Glück, aber das allein ist es nicht. In Summe war es halt wieder einmal zu wenig, um den angestrebten Sprung auf Platz neun zu schaffen.“