Keine Frage: Regina Mader, seit dem Sommer verheiratete Sterz, hatte sich unter ihrem neuen Familiennamen längst in die Notizblöcke der Konkurrenz gefahren – bislang vornehmlich mit Trainingsbestzeiten, wie zuletzt bei der WM in Schladming oder eben in Méribel.
Verständlich daher, dass Maria Höfl-Riesch, als sie mit Nummer 20 und (zwischenzeitlicher) Bestzeit abschwang, von voreiligen Gratulationen nichts wissen wollte. „Passt’s mir auf die Sterz auf“, hatte die große Dame des deutschen Skisports anerkennend in Richtung der Erpfendorferin gemeint. Und letztlich fehlten Sterz gerade einmal 14 Hundertstel Sekunden auf ihren ersten Weltcup-Podestplatz.
Aber auch mit Rang fünf konnte die 27-jährige Unterländerin gut leben. „Leider habe ich im oberen Teil zu viel Zeit liegen gelassen. Aber was mein erstes Stockerl betrifft, bin ich auf einem guten Weg. Ich werde einfach so weitermachen, dann wird es irgendwann schon klappen.“
Dass alles im Leben seine Zeit braucht, demonstrierte keine besser als Carolina Ruiz Castillo. Noch bevor sich Sterz aus dem Starthaus bewegt hatte, war die 31-jährige Spanierin mit Startnummer 28 zu ihrem ersten Weltcup-Erfolg gerast. „Darauf habe ich so lange hingearbeitet“, meinte Ruiz Castillo trefflich.
Immerhin elf Jahre war es her, als die in Chile geborene und kurz darauf mit ihrer Familie in der Sierra Nevada sesshaft gewordene Ibererin einmal als Riesentorlauf-Zweite am Podest gestanden war. Letztlich verwies Ruiz Castillo Höfl-Riesch und die Französin Marie Marchand-Arvier auf die Ehrenplätze.