„Alter schützt vor Siegen nicht“ gilt ab sofort als neuer Leitspruch im Hause Bieler, denn mit seinem Erfolg im Weltcup-Einzelrennen in Almaty hatte der Absamer (35) nicht nur seine fünfjährige Durststrecke im Weltcup (letzter Sieg in Seefeld, 28.1.2008) beendet, sondern gleichzeitig auch ÖSV-Ex-Star Felix Gottwald als ältesten Sieger im Weltcup abgelöst. Gottwald war bei seinem Triumph 34 Jahre und 360 Tage alt gewesen – und nun liegt die neue Rekordlatte von Bieler um einiges höher: 35 Jahre und 105 Tage. Bieler selbst war natürlich voll der Freude für den sechsten Weltcup-Erfolg seiner 16 Jahre dauernden Karriere.
Es sei „wie ein Märchen“, schwärmte er und das bezog sich gar nicht so sehr bloß auf das Sportliche: Am 28. Jänner 2013 wurde Bieler zum zweiten Mal Vater. Sohn Jakob kam mitten in der Saison zur Welt. Zu dem Zeitpunkt, als der Papa seine zähe Erkältung und den schwachen Saisonstart mit viel Arbeit niedergezwungen hatte – und in starke Leistungen auf der Schanze umgesetzt hatte. „An Schlaf war nach der Geburt kaum noch zu denken“, meinte Bieler.
Doch woher kam dann dieser Erfolg bei dem Weltcup, den viele Stars als Vorbereitung für die WM ausgelassen hatten? Am Material wurde nichts geändert, Nahrungsergänzungsmittel die letzten Wochen sogar vollkommen abgesetzt. Also war es doch die Energie des Nachwuchses? „Ob mir das Energie gegeben hat, ist schwierig zu sagen. Ich möchte das auch gar nicht vergleichen. Aber es ist schön zu spüren, dass es Dinge gibt, die eine Klasse höher stehen als der Sport.“ Und zu guter Letzt hatte Bieler damit auch noch sein WM-Ticket sicher.