Seit 42 Jahren war Judoka Ernst Steinicke senior von der Bundesliga-Matte in Wattens nicht wegzudenken. 1970 hatte er die WSG Wattens als Trainer in die höchste Kampfklasse geholt. Sein Sohn, Ernst Steinicke jun., der mittlerweile das Amt des WSG-Obmanns bekleidet, kämpfte selbst und seit einigen Jahren steht mit Alexander bereits die dritte Steinicke-Generation in der höchsten österreichischen Judo-Liga auf der Matte.
42 Jahre höchste Liga! Historisch! Sind aber nach der 2:11-Niederlage gegen Flachgau Vergangenheit. In neun Runden war es dem Tiroler Traditionsverein heuer nicht einmal gelungen, einen Sieg zu erkämpfen. Der Abstieg war daher nur logisch. „Das zeigt deutlich, dass wir mit unserer derzeitigen Mannschaft unter dem Liga-Niveau liegen“, meinte Steinicke jun. nüchtern.
Beruflich bedingte Abgänge und nicht zuletzt eine Regeländerung im internationalen Judo (Verbot von Beingreifern) hatten der arrivierten Truppe von 2009 (Platz drei) das Genick gebrochen. „Unsere jungen Kämpfer sind noch nicht so weit. Wir können sie nicht als Prügelknaben auf die Matten schicken“, meinte der Obmann. Vielmehr sei es Zeit für einen Neubeginn. Ein solcher ist auch Kämpfern und Trainern ein Anliegen.
Mit dem ausgedünnten Kader konnte auch das engagierte, aber glücklose Trainergespann Harald Parrainer und Patrick Engl keine Wunder bewirken. „Die zweite Liga und das Anliegen, etwas ganz Neues aufzubauen, kann eine Chance für uns sein. Aber die muss man jetzt anpacken“, meinte etwa Florian Lindner.