Kronthaler platzte der Kragen


Hannes Kronthaler ist mit Recht verärgert / Foto: Parigger

Es läuft nicht rund beim Hypo Tirol Volleyballteam. Weder in der MEVZA noch in der Champions League. Mit dem 0:3 im Rahmen der MEVZA gegen Ljubljana setzte es für die Mannschaft von Trainer Stefan Chrtiansky bereits die vierte Niederlage in Folge nach dem 2:3 gegen Friedrichshafen, 0:3 in Bratislava und in Roeselare.

Seit den zwei gewonnenen Sätzen gegen Friedrichshafen lautete das bittere Satzverhältnis aus Sicht von Hypo 0:12. Doch spätestens mit der Pleite in Belgien tickten die Uhren beim Hypo-Team anders. Der Geduldsfaden von Manager Hannes Kronthaler war gerissen. „Ich bin frustriert. Wir haben gegen Roeselare auf Landesliga-Niveau gespielt. Das war am Rande der absoluten Peinlichkeit.“

Auch der sonst so diplomatische Headcoach Chrtiansky nahm die schützende Hand von seinen Schützlingen. „Unsere mentale Schwäche ist ein Wahnsinn und beunruhigt mich.“ Dieser hohe Pegel der Beunruhigung konnte durchaus nachvollzogen werden. Schließlich reichten zwei kleine Fehler am Ende des ersten Satzes, um das Hypo-Kartenhaus zum Einsturz zu bringen. In der Folge brachten die Tiroler Volleyballer nur noch 26 Punkte in zwei Sätzen (!) zustande.

„Wer einen Psychiater braucht, der muss sich selbst einen besorgen. Wem es hilft, der soll sich Schokolade in den Mund stecken. Das ist mir alles egal. Wir liefern das Rundherum – für die psychische Ebene ist jeder selbst zuständig“, polterte Manager Kronthaler und stimmte in die Ansage seines Headcoaches mit ein, dass die Spieler nun in der Bringschuld waren.

Die Schwierigkeiten mit dem irritierenden Kopfkino belasteten Kapitän Daniel Gavan und Co. aber schon seit dem Auftaktspiel bei Aich/Dob. Kleine Ursachen, große Wirkung – die Selbstzweifel mussten so schnell wie möglich ad acta gelegt werden. Ansonsten drohte Hypo der Verlust der großen Ziele. Manager Kronthaler: „Wir müssen in das MEVZA Final Four. Komme, was wolle!“

Diese Worte hatten sich die Spieler jedenfalls zu Herzen genommen, prompt wurde in der MEVZA zu Hause gegen Kaposvár 3:1 gewonnen. Auch wenn die frühere Lockerheit gefehlt hatte, durfte Stefan Chrtiansky durchatmen. „Das war hart erkämpft, denn Kaposvár hat am Anfang stark gespielt.“