„Ich habe noch selten so einen Krimi erlebt, noch dazu in einem Finale. Unser Erfolgsgeheimnis war, dass wir mental stark waren. In Satz drei haben wir eine 8:3-Führung verspielt, in Satz sechs vier Matchbälle vergeben. Auch im letzten Satz sind sie von 6:9 auf 9:9 gekommen, haben bei 9:10 noch einen Matchball abgewehrt. Aber trotz allem haben wir unser Spiel durchgezogen und ließen uns nicht entmutigen. Das war vor allem eine mentale Meisterleistung!“
Mit diesen Worten kommentierte der Wahl-Tiroler Robert Gardos seinen bisher größten Erfolg, nachdem er sich mit Daniel Habesohn in einem an Spannung kaum zu überbietenden Finale gegen die Schweden Kristian und Mattias Karlsson zu den neuen Europameistern im Herrendoppel im Tischtennis gekrönt hatte. Die beiden traten damit in die Fußstapfen von Werner Schlager und Karl Jindrak, die 2005 in Aarhus (ebenfalls Dänemark) gleichermaßen Doppelgold erringen konnten.
In einem Spiel der vergebenen Chancen hatten die Österreicher nach einem Wechselbad der Gefühle im siebenten und alles entscheidenden Satz mit 12:10 das bessere Ende für sich gehabt. 2:0 führten Gardos/Habesohn in Sätzen, ließen in Durchgang drei aber eine 8:3-Führung zum vorentscheidenden 3:0 ungenutzt. Die Schweden sahen ihre Chance und fighteten zurück. Trotzdem erspielten sich die Österreicher in Satz sechs vier Matchbälle – ließen jedoch alle ungenutzt, die Schweden glichen mit 15:13 aus.
Auch im Entscheidungssatz kam man mit 3:0 besser aus den Startlöchern, Karlsson/ Karlsson erzielten aber postwendend den Ausgleich. Von nun an ging es im Gleichschritt bis 6:6, auf 9:6 konnten sich die Österreicher wieder absetzen. Erneut glichen die Schweden aus, bei 10:9 vergaben Gardos/Habesohn den fünften Matchball. Championship-Point Nummer sechs brachte aber endlich den Sieg und bescherte den Österreichern mit 4:3 (10, 9,–10,–11,5,–13,10) den bislang größten Erfolg ihrer Karriere.