Derbyzeit – während das in vielen Sportarten einen Ausnahmezustand mit erhöhten Sicherheitsvorkehrungen zur Folge hat, dominierte beim Tiroler Volleyball-Derby der Damen die familiäre Stimmung. Zumindest auf den Tribünen. Familien mit Kleinkindern statt fanatischer Fan-Gemeinden prägten das Bild. Keksduft statt Bierdunst und zwischen den Ballwechseln herrschte akuter Kuschelalarm bei den jüngsten Zuschauern.
Am Parkett ging es indes weniger familiär zu: Die Volleyballerinnen der TI hatten mit dem VCT kein Mitleid und fertigten diesen mit einem klaren 3:0 (25:14, 25:15, 25:19) ab. „Das ist doch nicht zum Anschauen!“, jammerte das Lager des VCT. Wahrlich wurde die Seele der Fans in Gelb besonders gequält. Annahmefehler, Schwächen im Block und der fehlende Druck in der Offensive machten es dem Gastgeber besonders einfach. Die finstere Miene von Obfrau Therese Achammer sprach Bände.
Am Parkett spielt ein Team immer nur so gut, wie es der Gegner zulässt. Und die TI rund um Jeanny Silberberger war an diesem Tag in Sachen Präsenz, Motivation und Dominanz für den VCT unerreichbar. „Diesmal waren wir auf allen Positionen um das entscheidende Quäntchen besser“, summierte ein zufriedener TI-Obmann Michael Falkner. Anders die Stimmungslage auf der VCT-Tribüne – viele enttäuschte Gesichter. Nur ein kleiner Bub meinte: „Dann gewinnen wir halt beim nächsten Mal wieder.“