Freudentränen in der Kiss & Cry-Area


Eine weltmeisterliche Kür / Foto: Filzwieser

In der Reithalle im französischen Le Mans gibt es eine Ecke, die man die Kiss & Cry-Aera nennt. Dort lagen sich die Voltigierer Jasmin Lindner und Lukas Wacha aus Tirol mit verweinten Augen in den Armen und verliehen ihrer Freude über den gerade errungenen Weltmeistertitel im Pas de Deux lautstark Ausdruck. Und das mit Recht.

Das Duo der Voltigiergruppe Pill/Schwaz durfte deshalb gemeinsam mit Trainer und Longenführer Klaus Haidacher so ausgelassen jubeln, weil es kurz nach drei Uhr nachmittags die Nerven behalten hatte. Als letzte Paarung in ihrer Disziplin hatten sie auf dem Rücken des Pferdes Elliot eine perfekte Kür getanzt und sich mit dem Vorsprung vom Vortag Gold nicht mehr vom Pferderücken nehmen lassen.

Mehr noch – die Zwei gewannen sogar mit der Tagesbestnote von 8,764 und der Endnote 8,775 vor Hannah und Joanne Eccles (8,556) aus England sowie Blake Dahlgren/Megan Benjamin (8,487) aus den USA. „Wir hatten uns vor der WM zwar schon gedacht, dass der Titel möglich ist. Aber jetzt kann ich es noch gar nicht begreifen“, stammelte Lindner.

Im nächsten Satz sagte sie jedoch mit klarer Stimme: „Wahnsinn, der erste WM-Titel für österreichische Voltigierer – und dazu noch der allererste im Pas de Deux überhaupt.“ Bis dato wurde diese Disziplin nur bei Europameisterschaften mit Edelmetall belohnt, erst seit heuer gibt es hier eine Entscheidung bei den Weltmeisterschaften.