Wie konnte diese rumänische Mannschaft jenes Schweizer Team 1:0 schlagen, das wenige Tage zuvor Deutschland mit 5:3 vorgeführt hatte? Erklärbar eventuell mit den Mysterien des Fußballs. Und die waren es auch, die keine realistische Antwort darauf geben konnten, ob Österreich womöglich gar stärker gewesen war als die Schweiz.
Möglich war aber auch, dass die Rumänen nach einem Spiel wie dem gegen die Schweiz direkt von einem Höhenflug in der Agonie landeten. Denn die ohne ihre einzigen internationalen Stars Adrian Mutu (Chelsea, Juventus, Florenz, Cesena) und Ciprian Marica (Stuttgart, Schalke 04) angetretenen Gäste hatten im Innsbrucker Tivoli Stadion vor allem in den ersten 45 Minuten wie eine in die Jahre gekommene Jugendtruppe gespielt.
Womöglich mussten die Rumänen aber deshalb so sehr ihren Eigenfehlern nachlaufen, weil das Team von Marcel Koller mittlerweile genügend Klasse hatte, um einen durchschnittlichen Gegner schlecht aussehen zu lassen. Ein Teil der 12.500 Fans probte schon nach zwanzig Minuten die Welle der Begeisterung. Gewissermaßen als Vorschuss auf den zu diesem Zeitpunkt zu erwartenden klaren Sieg. Denn im Tivoli war eigentlich nur eine Truppe aktiv, kreativ, bestimmend – die Österreicher.
Dass Koller seine Elf auf fünf Positionen – Keeper Gratzei für Lindner, Garics für Klein, Dragović für Prödl, Kavlak für Baumgartlinger und Burgstaller für Ivanschitz – verändert hatte, war in keiner Phase ein Handicap gewesen. Und schon nach sieben Minuten hätte es 1:0 stehen müssen, als Scharner im Strafraum frei zum Köpfeln kam. In der 16. Minute zirkelte Junuzović genau auf Janko, der scheiterte per Kopf. Janko vergab auch nach einem Alaba-Freistoß.