Längst hatten sich die erschöpften Spieler der Graz Giants wie ein bunter Blätterhaufen im Herbstwind zerstreut, als das lederne Ei aus dem blauen Innsbrucker Himmel in die Hände von John Clements tropfte. Das 1,85 Meter große Kraftpaket aus den USA nahm sogleich Fahrt auf, rauschte unaufhaltsam wie ein Güterzug über den grünen Rasen in die Endzone, die Gegner durften nur mehr kurz am schwarzen Hosenzipfel ziehen. 96 Yards dürfte Clements für seinen Touchdown zurückgelegt haben, 48 Sekunden vor Spielende.
Es war der Schlusspunkt zum 33:0 in der einseitigen Austrian Football League-Partie zwischen den Swarco Raiders Tirol und den Graz Giants. Und er war bezeichnend für den Spielverlauf. Die Innsbrucker waren körperlich und vor allem konditionell stärker.
Eines amtierenden Meisters würdig, nutzten sie die konditionelle Schwäche des Gegners eiskalt aus. „Ich mache mir keine Sorgen für die zweite Hälfte. Die Grazer sind ja jetzt schon müde“, orakelte Florian Grein in der Halbzeitpause (7:0). Dauern würde die Umsetzung bis zum letzten Viertel. Da zerfiel die für ihre Stärke bekannte Abwehr der Grazer endgültig in ihre Bestandteile, die Raiders erhöhten von 14:0 auf 33:0.
„Wir wussten, dass sie eingehen. Jetzt sind wir Zweiter in der Tabelle und die Vikings sollen ruhig in unser Stadion kommen“, meinte Wide Receiver Damaso Tarneller, der zwei Touchdowns für zwölf Punkte lief.