Julius von Fortuna verlassen


Albtraum für Perstaller und Wacker - der verschossene Elfmeter gegen Salzburg / Foto: Parigger

Westderbys gegen Salzburg haben seit Jahrzehnten schon ihre eigenen Gesetze, wobei eines den handelnden Personen schon ewig klar ist – Freunde werden die Kicker aus Innsbruck und Salzburg bestimmt nicht mehr. Zumindest für die 90 oder 95 Minuten, in denen im Rasenviereck um den Ball und Punkte gekämpft wird.

Und auch der Schlager der zweiten Runde reihte sich nahtlos in diese Tradition ein. Hatte schon die Nachspielzeit des Spitzenkampfes an Dramatik einiges zu bieten, ging es nach dem Abpfiff erst so richtig zur Sache. Aufgestachelt durch den von Julius Perstaller vergebenen Elfmeter in der Nachspielzeit, einigen „Rudelbildungen“ und der letztlich bitteren 0:1-Heimniederlage hatten sich die Profis von FC Wacker und Red Bull Salzburg in den Tivoli-Katakomben noch viel zu sagen.

Abgesehen davon, dass einige so genannte Wacker-Fans versuchten, den Platz zu stürmen, stand ein massiver Rassismusvorwurf im Raum und sorgte für hitzige Wortgefechte.

Georg Harding fühlte sich nicht nur in dieser Causa falsch behandelt, der 29-jährige Steirer hatte nämlich beim ebenso entscheidenden wie umstrittenen Elfmeter für Salzburg seine Hand im Spiel. „Ja, es war Hand, aber wenn du bei einem Tackling von einem Meter angeschossen wirst, kann es keine Absicht sein. Das müsste ein erfahrener Schiedsrichter erkennen.“

Das sah auch Wacker-Coach Walter Kogler so, der in der hektischen Schlussphase im Salzburg-Strafraum auch eine Tätlichkeit von Ibrahim Sekagya an Wackers Abwehrchef Iñaki Bea erkannte: „Schade, dass dies keiner der drei Unparteiischen sah, sonst hätte es noch einen Elfmeter für uns geben müssen.“

Das Schlusswort dieses denkwürdigen Westderbys, das neben den 9.500 Fans auch ÖFB-Teamchef Didi Constantini und Ex-Salzburg- und FC-Tirol-Trainer Kurt Jara verfolgten, gehörte Bea: „Ja, er hat mich geschlagen. Aber das ist Fußball, passiert halt auf dem Platz in einem brisanten Spiel. Für mich kein Problem.“