Mag sein, dass es der ungewohnte Termin war, der nicht gerade sehr attraktive Gegner oder ganz einfach die Tatsache, dass ein Testspiel eben nur bedingt interessiert. Wie auch immer – gerade einmal 700 Zuschauer hatten sich in die Tiroler Wasserkraftarena verirrt, um das österreichische Nationalteam im ersten Testspiel für die A-Gruppen-WM gegen Lettland zu sehen.
Jene, die zu Hause blieben, hatten auf alle Fälle nicht viel versäumt. Tore fielen erst im zweiten Drittel, da kam dann auch so etwas wie Spannung auf. Zunächst waren die Letten mit 2:0 in Führung gegangen, doch Harand, Oberkofler und Peintner drehten noch vor der zweiten Sirene die Partie. Im Schlussdrittel glich Lettland durch Bukarts zwar aus, ehe der Villacher Roland Kaspitz ein Solo mit Glück und der Hilfe des lettischen Schlussmanns zum 4:3 abschloss.
Der Sieg? Keineswegs, denn knapp vor dem Ende kam Lettland durch Saulietis noch zum billigen Ausgleich. Das Penaltyschießen entschied schließlich der Ex-Innsbrucker Gerhard Unterluggauer für Österreich.
Fazit? Nach vier bitteren Niederlagen (0:7 und 2:4 gegen Deutschland, 0:4 und 3:5 gegen die Slowakei) war dies der erste Sieg für das rot-weiß-rote Team im Rahmen der Vorbereitungsserie auf die A-WM in der Slowakei.
Aufwärtstrend oder Strohfeuer? Die Antwort gaben die Österreicher nur 24 Stunden später. Diesmal wurde gegen den gleichen Gegner im gleichen Stadion vor genauso wenigen Zuschauern mit 2:3 verloren. Ebenfalls im Penaltyschießen.
Was aber an diesem Tag die große Eishockeyfamilie viel mehr beschäftigte, waren – nach Thomas Pöck – die Absagen zweier weiterer Legionäre für die Weltmeisterschaft. Michael Grabner, Torjäger der New York Islanders, erhielt von seinem Klub keine Freigabe, Bernd Brückler, Torhüter in der KHL, ersuchte aus familiären Gründen um seine Freistellung. Womit befürchtet werden muss, dass die „Mission Klassenerhalt“ für das ÖEHV-Team immer mehr zu einer „Mission Impossible“ gerät.