Shuan Fatah lächelte, als er sich zur Halbzeit auf den Weg in die Kabine machte. Gründe hatte der Coach der Swarco Raiders dafür eigentlich keine: Sein Team lag bei den Graz Giants zu diesem Zeitpunkt 0:13 hinten, hatte offensichtlich keine Mittel, um den wieder einmal entfesselt spielenden gegnerischen Quarterback Chris Gunn zu stoppen – und die eigene Offensive hatte bis auf vier erfolglose Versuche in unmittelbarer Nähe der Grazer Endzone noch nichts zustande gebracht.
Doch Shuan Fatah lächelte. Nach dem Spiel sollte er das dann zu einem breiten Grinsen ausdehnen. Zu Recht. Denn die Swarco Raiders drehten das Spiel und gewannen ein Duell, das Lust machte auf den weiteren Verlauf der noch jungen Footballsaison. „Ich wusste zur Halbzeit, dass wir noch voll im Spiel waren, zumal wir nach der Pause auch den ersten Angriff hatten. Ich bin stolz auf das Team, dass es sich so zurückgekämpft hat und einen starken Gegner in der zweiten Hälfte dominierte. Das ist eine Eigenschaft, die wir im weiteren Verlauf noch brauchen werden“, freute sich Shuan Fatah über den ersten Sieg der Saison mit echter Aussagekraft.
Tatsächlich steigerte sich nach der Halbzeit jeder Mannschaftsteil. Musste man sich in der ersten Hälfte schon Sorgen machen, lief nun plötzlich fast alles. Die Offensive begann das Comeback mit einem sehenswerten Drive zum ersten Tiroler Touchdown des Tages. Runningback Florian Grein startete dabei in eine Form, die an große frühere Tage erinnerte. Quarterback Kyle Callahan fand seinen Rhythmus und immer wieder eine der vielen Anspielmöglichkeiten, die ihm der tiefe Kader bietet. Und Offensiv-Allzweckwaffe Talib Wise brachte die Tiroler durch lange Returns gleich mehrfach in eine starke Feldposition. Viele Stärken also.