Nicht Reinfried Herbst, nicht Manfred Pranger und auch nicht Benjamin Raich. Im Vorfeld der alpinen Ski-WM in Garmisch-Partenkirchen nach den schärfsten österreichischen Widersachern befragt, hatte Tirols schwedischer Herren-Trainer Helmut Krug beinahe hellseherisch gesagt: „Der Matt, der wird gefährlich.“ Der Matt. Der Mario Matt. Jener Doppel-Weltmeister aus Flirsch, der noch im Dezember irgendwo im Nirgendwo herumkurvte und erst Anfang Jänner in Adelboden mit Laufbestzeit im zweiten Durchgang (und Startnummer 43) ein erstes Lebenszeichen von sich gab.
Bei der WM musste sich Matt dann noch mit dem unbedankten vierten Platz bescheiden, seither glänzt der 31-Jährige wie zu allerbesten Zeiten. 715 Tage hatte der zweifache Slalomweltmeister (2001, 2007) warten müssen, ehe er im bulgarischen Bansko seinen zwölften Slalom-Triumph feiern durfte. Acht Tage später doppelte er in Kranjska Gora siegbringend nach. Und beschwor die Leichtigkeit des Seins: „Ich habe endlich die perfekte Abstimmung gefunden und dadurch die notwendige Sicherheit“, versicherte er, nachdem er die Überraschungsleute Axel Bäck aus Schweden und Nolan Kasper aus den USA mit jeweils neun Hundertstelsekunden auf Rang zwei verwiesen hatte.
Für den Rest der ÖSV-Truppe lief es weniger berauschend. Reinfried Herbst und Manfred Pranger schieden im Entscheidungsdurchgang aus, Christoph Dreier (13.), Wolfgang Hörl (19.) und Patrick Bechter (23.) durften sich zumindest über Punkte freuen.