ÖSV-Adler im Formationsflug zu Gold und Silber


Kofler und Morgenstern haben noch mehr Medaillenhunger / Foto: GEPA

Dem erfolgreichen Start dank Iraschko wollten die Herren der Schöpfung natürlich nicht nachstehen. Und am Ende eines faszinierenden ersten Bewerbes blieb dem österreichischen Skisprung-Chefcoach Alex Pointner nichts anderes übrig als sein berühmtes Markenzeichen, die rote Kappe, auf dem Trainerturm zu ziehen.

Denn was gerade unter dem Jubel von 10.000 fanatischen Zuschauern an der Normalschanze Midtstubakken in Oslo passiert war, damit konnte selbst der erfolgsverwöhnte 40-Jährige nicht rechnen: Thomas Morgenstern hatte sich bei schwierigen äußerlichen Bedingungen zum Weltmeister gekürt – vor seinem Tiroler Teamkollegen Andreas Kofler. Der Pole Adam Małysz landete auf dem dritten Platz. „Ich bin sehr, sehr stolz auf meine Athleten. Sie haben ihr Ding super durchgezogen“, sagte der sichtlich beeindruckte Innsbrucker.

Just in Pointners Trainerzeit ist der 24-jährige Kärntner damit in einen sehr elitären Kreis von Skispringern aufgestiegen: Er hat zu Matti Nykänen, Jens Weißflog und Espen Bredesen aufgeschlossen, die sowohl Olympia- und WM-Gold im Einzel, den Tourneesieg und den Gesamtweltcup geschafft haben. „Es ist irrsinnig schön, wenn einer unserer Springer zu den Allergrößten gehört“, schwärmte Pointner.

Auch bei Miriam, der Freundin von Andreas Kofler, flossen Tränen des Glücks. „Es hat mich voll gefreut, dass sie hergekommen ist, das hat mir Energie gegeben“, erklärte der 26-jährige Silbermedaillengewinner. Dass der Telfer wie bei Olympia 2006 hinter Morgenstern die zweite Geige im rot-weiß-roten Skisprung-Himmel spielte, störte ihn nicht. Koflers freudiges Lachen von einem Ohr zum anderen war ehrlich. „Ich habe beim Training so mit meinen Sprüngen gehadert, dass ich nicht davon ausgehen konnte, dass ich Silber gewinne“, erklärte der Vierschanzentournee-Sieger von 2010.