Aus der Prestigesache wurde beinhartes Duell


Jungspund Alex mit Talentprobe / Foto: GEPA

Eigentlich ging es ja nur um das Prestige. Das behaupteten zumindest beide Teams im Vorfeld des Volleyball-Schlagers in der mitteleuropäischen Liga (MEVZA) zwischen Hypo Tirol und dem bis dahin ungeschlagenen Tabellenführer ACH Bled. Doch als der erste Ball durch die USI-Halle flog, war das Wort Prestige ganz schnell vergessen. Zum Glück für den Hypo-Rohdiamanten Alexander Berger, der den verletzungsbedingten Ausfall der drei Stammspieler Daniel Gavan, Claudio Carletti und Toni Kankaanpää vergessen machte. Unbeschwert. Druckvoll. Abgeklärt.

Der 18-Jährige lieferte mehr als nur eine Talentprobe ab. Besonders im ersten Satz, als Berger offensiv für Punkte und defensiv für spektakuläre Rettungsmanöver sorgte. „Brav“, fasste Hypo-Manager Hannes Kronthaler mit väterlichem Blick zusammen. Noch sollen dem Nachwuchs ja keine Flügel wachsen. Nicht, wenn nur ein gutes Spiel zu Buche steht. Aber weil die Nummer 12 mehr als brav agierte, jubelten die Tiroler nach 25 Minuten Spielzeit über den 25:22-Satzgewinn.

Dass dies nicht nach dem Geschmack des Champions League-Teilnehmers ACH Bled war, bekamen Berger und Co. ab dem zweiten Satz zu spüren. Da schalteten die Favoriten zwei Gänge höher und zeigten, warum sie in dieser Saison noch ungeschlagen in der MEVZA-Liga waren. So ging Satz zwei mit 18:25 an die Slowenen. Und weil Hypo auch im dritten Satz die Effektivität aus dem ersten Satz vermissen ließ, konnte Bled das druckvolle Spiel weiterführen. Die Tiroler konnten den 20:25-Satzverlust nicht verhindern.

Doch als die Zuschauer einen klaren Sieg der Gäste vermuteten, fand Hypo, angeführt von Diagonalangreifer Paulo da Silva, wieder zum unbeschwerten Spiel. Mit dem Wissen, nichts verlieren zu können, schaffte Hypo unter tosendem Jubel mit einem 25:21 den Satzgleichstand. Die Krönung folgte im entscheidenden Satz mit einem 15:13. „Das war ganz wichtig für unser Selbstvertrauen“, freute sich Headcoach Stefan Chrtiansky.