Drei Wochen Pause hatte sich Patricia Mayr (24) im November gegönnt. Aber als danach erneut der Trainingsalltag begann, war die Tenniswelt der Seefelderin um eine Erkenntnis reicher: „Ich habe versucht, mich mehr auf das zu konzentrieren, was mir guttut und was mir mein Körper rät“, verriet Mayr. Die Hochzeit mit Manager und Freund Michael Achleitner Anfang Dezember brachte privat zusätzliches Glück. „Wir sind eigentlich unzertrennlich“, bestätigt das junge Ehepaar wie aus einem Mund.
Aber nicht aufgrund des Doppelnamens Mayr-Achleitner konnte Tirols derzeit stärkste Tennisspielerin befreiter denn je im Flieger Richtung Australien abheben. Das abgelaufene Jahr hielt auch sonst viele Veränderungen bereit. Bereits im März 2010 hatte sich die 24-Jährige von ihrem langjährigen Trainer Hakan Dahlbo getrennt, um am Trainingsplatz ihren eigenen Weg einzuschlagen. „Ich fühle mich heuer zum ersten Mal richtig fit für die neue Saison. Ansonsten hatte ich oft das Gefühl, bereits zu Beginn ausgebrannt zu sein“, erzählt die Seefelderin.
Der Fokus lag diesmal auf der Verbesserung der Kondition. Damit wollte sich Mayr-Achleitner die nötige Substanz sichern, um die Strapazen einer Profi-Tenniskarriere besser wegzustecken. „Was wir allein an Zeit im Flieger und an Flughäfen verbringen, kostet schon viel Energie.“
Auch im Hinblick auf die Australian Open hatte sich das Tennistalent auf einen neuen Trainingsuntergrund gewagt. „In diesem Jahr haben wir in Stans erstmals die ganze Vorbereitung auf einem Hartplatz gespielt. Ich denke, wenn man weiter nach oben will, muss man sich auf dem Hartplatz einfach wohlfühlen“, erkannte die augenblicklich als 102. der WTA-Weltrangliste geführte Tirolerin.
Bereits zum dritten Mal durfte sich Patricia mit einer Teilnahme bei den Australian Open einen Kindheitstraum erfüllen. „Langsam kommt Routine rein, Australien ist nur der Anfang. Jetzt geht es darum, übers Jahr die perfekte Tour zu finden. Dabei sind wir schon auf einem guten Weg“, ist sich das Tennis-Paar einig. Dass es dann in Melbourne schon in der ersten Runde Abschied nehmen hieß, und zwar nach einem 5:7 und 4:6 gegen die Tschechin Andrea Hlaváčková, war zwar nicht eingeplant, sollte sich aber auf die weitere Karriere der Tirolerin nicht entscheidend auswirken.