Schneegestöber, Wind und norwegische Siege – Hochfilzen 2010 avancierte zu einem Spektakel der besonderen Art. Unglaublich, wie Petrus während der drei Wettkampftage sein Füllhorn über der Pillerseeregion ausschüttete, faszinierend, wie Österreichs Biathleten ihre Form wiederfanden und beeindruckend, wie der junge Norweger Tarjei Bø an drei aufeinanderfolgenden Tagen sich quasi aus dem Schatten seines berühmten Landsmannes Bjørndalen lief und schoss – drei Stars, drei Siege, ein neuer Superstar.
Schon im Sprintbewerb untermauerte Bø seine Extraklasse, aber da zeigten auch die Österreicher, die beim Saisonauftakt in Östersund im Kollektiv einem Virus zum Opfer gefallen waren, dass die Erfolge des Vorjahres kein Zufall gewesen waren und dass – wenn sie gesund sind – auch heuer mit ihnen zu rechnen sein wird.
Dominik Landertinger, der Hausherr sozusagen, lief über zehn Kilometer als Fünfter ins Ziel, knapp gefolgt von Simon Eder. Dieser drehte dann in der Verfolgung den Spieß um, lief hinter Bø auf Platz zwei und weil auch Sumann als Sechster sowie Mesotitsch aufzeigten, freute sich Österreichs Fangemeinde auf die abschließende Staffel.
Und das Quartett mit Sumann, Landertinger, Mesotitsch und Eder-Ersatz Eberhard erfüllte die Erwartungen. Die neuformierte Viererbande musste sich in einem großartigen Bewerb nur den überragenden Norwegern beugen, liefen vor über 15.000 Fans als vielbejubelte Zweite ins Ziel – und bestätigten damit auch ihre absolute Weltklasse in der Loipe und am Schießstand.
Vorbei die Zeit der „Gschichterln“, als Walter Mayer einst scherzte: „Wenn ich je vor ein Exekutionskommando muss, dann bitte soll’s das ÖSV-Biathlonteam sein.“ Lang, lang ist’s her. In Hochfilzen musste die Staffel bei 40 Schuss gerade mal viermal nachladen. Ein Super-Wert. Und Basis für höhere Weihen.