Mellitzer versilbert sich in Berlin


Matthias erst im Finale gestoppt / Foto: GEPA

Die 1:2-Niederlage im hochdramatischen Finale gegen die niederländischen Titelverteidiger Reinder Nummerdor/Richard Schuil tat weh. Bei drei Matchbällen hatten Mellitzer und Doppler im dritten Satz sogar Gold auf der Hand. Andererseits musste sich die österreichische Paarung auch erst nach neun abgewehrten Matchbällen beugen.

Ein deutliches Indiz, wie hoch die Latte im internationalen Beach Volleyball-Business längst liegt. „Es ist natürlich bitter, wenn man es selbst auf der Hand hat. Andererseits ist alles hier in Berlin sehr schnell gegangen und wir sind super happy über Silber“, raste Mellitzers Puls auch noch lange nach dem Abpfiff.

Die letzten Jahre waren ja auch einer Achterbahnfahrt der Gefühle gleichgekommen. Nach zehn langen Jahren beim Hypo Tirol Volleyballteam, mit zwei Meistertiteln, vier Cup-Siegen und einem einjährigen Gastspiel in Deutschland (Moerser SC) ließ der 29-Jährige die Hallen stehen, um auf Sand sein neues Glück zu finden.

„Das hat seine Zeit gebraucht“, erinnerte sich Mellitzer in der Stunde des Triumphes an die schwierigen ersten Gehversuche auf neuem Terrain zurück. Der Angriffsspezialist aus der Halle musste zum konditionsstarken Allrounder auf Sand werden. Kein Honiglecken. „Am Anfang, wo es nicht so gelaufen ist, haben natürlich einige gesagt, der kann nur draufhauen und soll besser in der Halle bleiben“, so Mellitzer, dem kritische Stimmen spätestens seit gestern ein Schmunzeln entlocken.

Da stand Mellitzer ja im Block (10 Punkte) wie ein Felsen, war auch in Sachen Annahme und Aufspiel voll auf der Höhe. „Ich verstehe noch gar nicht, was passiert ist“, konnte der Familienvater (Sohn Moritz, 1) den größten Erfolg seiner Karriere und ein gewonnenes Teampreisgeld von 15.000 Euro nur schwer in Worte fassen.

Klare Worte fand dafür Sara Montagnolli, die im Viertelfinale ausgeschieden war – „Schade, das war die beste EM, die ich je gespielt habe, wir waren so knapp dran, eine Medaille wäre die Krönung für diese Saison gewesen“, trauerte die Innsbruckerin dem durchaus möglichen Edelmetall nach.