Wie heißt es denn so treffend? Sieben mageren Jahren folgen sieben fette Jahre. Österreichs Paragleiter sind von dieser Formel jedenfalls schwer überzeugt. Denn nach genau sieben erfolglosen Jahren durften die rot-weiß-roten Himmelsstürmer endlich wieder einmal über eine EM-Team-Medaille jubeln.
„Das war kein Honigschlecken, aber wir haben uns tapfer geschlagen und auf den zweiten Platz fliegen können“, berichtet Armin Eder einen Tag nach der Heim-Europameisterschaft in Abtenau.
Der Innsbrucker Routinier weiß genau, worauf es beim Paragleiten ankommt. „Die Materialfrage ist entscheidend. Unsere Sportart ist gut mit Autorennen zu vergleichen. Wenn der beste Formel-1-Fahrer im falschen Auto sitzt, kann er nichts ausrichten. So geht es uns auch“, erklärte der 41-Jährige.
Und das ist auch mit ein Grund, warum sich Eder aus dem Paragliding-Geschäft verabschiedet hat. „Wenn du für eine bestimmte Firma fliegst, dann hast du im Material keine Auswahl.“ Nach einigen Jahren als Testpilot hat sich Eder nun für einen „bürgerlichen“ Job entschieden, der ihm in der Materialfrage die Qual der Wahl ermöglicht.
Und ausgerechnet bei der Heim-EM haben Eder und das rot-weiß-rote Team zu den richtigen Schirmen gegriffen. Mit der Silbermedaille hinter Europameister Italien war das sechsköpfige Team mehr als zufrieden, zumal der Salzburger Alexander Schalber auch im Einzelbewerb Silber eroberte.