Häuptling Kilian und silberne Anna


Anna freut sich über Platz zwei / Foto: Parigger Vail - für Kilian eine Reise wert / Foto: Parigger

Wenn es stimmt, dass Indianer keinen Schmerz kennen, dann würde Kilian Fischhuber locker als Häuptling durchgehen. Als wäre nichts gewesen, kletterte der in Innsbruck studierende Niederösterreicher beim Boulder-Weltcup im Ski-Nobelort Vail auf Platz drei und baute damit seine Gesamtweltcupführung aus.

Dabei hätten die Vorzeichen schlechter nicht sein können. Drei Tage vor dem Bewerb hatte sich der 26-Jährige im Mannschaftshotel eine Zehe angeschlagen, dazu kam noch ein grippaler Infekt. Also ging es mit einem blau gefärbten, geschwollenen Ungetüm, jeder Menge schmerzender Glieder und reichlich Schmerzmittel in die Qualifikation, die Fischhuber aber als Achter souverän meisterte. Auch die Halbfinalhürde nahm er als Vierter tadellos, um schließlich im Sechserfinale als Dritter das Podest zu stürmen.

Noch eine Stufe höher lachte letztlich seine Freundin Anna Stöhr vom Stockerl. Nach Siegen in der Qualifikation und im Halbfinale musste sich die 22-jährige Tirolerin einzig der Belgierin Chloé Graftiaux beugen.

Weniger gut erging es dafür der amtierenden Vorstiegsweltmeisterin Johanna Ernst. Das in Sistrans lebende steirische Kletterjuwel fiel nach einer bärenstarken Qualifikation ausgerechnet beim letzten Boulder vor dem Top heraus und war auf der Matte unglücklich umgeknickt. Aus war der Traum vom Sieg.