Auf den ersten Blick schaut das Ergebnis komfortabel aus, ein 34:17 im Europacup gegen Prag steht ja auch nicht jeden Tag auf dem Menüplan der Raiders. Doch es war nicht alles Gold, was glänzte. Besonders selbstkritisch dabei Florian Grein. „Ich bin nicht zufrieden mit meiner und unserer Leistung“, so der Running Back unmittelbar nach der Schlusssirene.
Kleine Fehler trübten das Bild. Technische Ausfälle bei der Anzeigetafel und ein zu klein bestelltes Trikot für Wide Receiver Jakob Dieplinger, der kurzerhand mit der Nummer 84 spielen musste, gehören zwar zu den üblichen Kinderkrankheiten so kurz nach dem Saisonauftakt. Was aber der neue US-Quarterback der Swarco Raiders, Leon Jackson III., zu Beginn zeigte, rief die Kritiker auf den Plan.
Erst mit Fortdauer des Spiels begann der 24-Jährige das zu tun, wofür man ihn nach Tirol geholt hatte. Er kontrollierte das Spiel, setzte seine Receiver mit guten Pässen in Szene und erzielte zwei Touchdowns selbst. Die Wandlung vom Individualisten zum Leader war vollzogen. Auch die ansonsten so überragende Defensive hatte eine längere Anlaufzeit benötigt.
Ohne Fehl und Tadel präsentierte sich hingegen Tory Cooper. Den amerikanischen Running Back bekamen die Prager keine Sekunde lang unter Kontrolle. Flink wie ein Wiesel, giftig wie eine Kobra – auch wenn die Schlupfwinkel noch so klein waren, der 25-Jährige fand einen Weg durch die Defensive der Gäste. „Ich hatte wirklich viel Spaß, vielleicht den meisten Spaß seit meinen College-Tagen“, erklärte Cooper mit einem Lächeln auf den Lippen.