Alles hat einmal ein Ende – es klingt ein wenig nach einem Refrain in einem deutschen Gassenhauer. Aber für Bettina Schöpf hat dieser einleitende Satz eine ganz andere Bedeutung.
Konkret? „Für mich ist jetzt, nach 15 Jahren in der Kletterszene, der Zeitpunkt gekommen, um leise Servus zu sagen, einen Schlussstrich zu ziehen.“ Um nahtlos anzuschließen: „Wahnsinn, wie die Zeit vergeht.“
Der Blick zurück auf die letzten 15 Jahre ist ein neutraler. „Sportklettern war damals völlig neu, aber einige wenige haben erkannt, welch Potential da drin steckt. Und heute zählt Sportklettern national wie international zu den faszinierendsten Sportarten überhaupt …“.
Bettinas Bilanz kann sich sehen lassen – zwei WM-Titel bei den Junioren, ein EM-Titel 2004, zehnmalige Staatsmeisterin, dazu zahlreiche Top-Fünf-Platzierungen im Weltcup. Beeindruckend.
Auch eine Erklärung, warum der ganz große Wurf im Weltcup nie gelungen ist, gibt es – ohne Wehmut: „Immer dann, wenn ich top in Form war und auf dem Sprung, haben mich meist Verletzungen gestoppt. Schade, aber das hat mit dem Rücktritt nichts zu tun. In meinem Fall hat mir mein Körper gesagt, dass die Zeit gekommen ist, ich fühle, dass ich mich nicht mehr so vorbereiten kann, wie es sein müsste, um mit den Jungen mitzuhalten.“