Gut gehe es ihm, meinte Mario Scheiber, als ihn Max Ischia von der Tiroler Tageszeitung auf der Heimfahrt von Bormio nach St. Jakob am Handy erreichte. Da waren knapp fünf Stunden seit seiner offiziellen Disqualifikation in der Abfahrt wegen einer zu hohen Standhöhe im Skischuh vergangen. Statt der erlaubten 43 mm hatte der FIS-Offizielle deren 45 gemessen.
Wenige Stunden vorher war’s um die persönliche Stimmungslage ganz anders bestellt. Im ersten Moment hätte der zweitplatzierte Osttiroler das Objekt der Aufregung in einem Stück auffressen können. Es blieb beim Konjunktiv, denn angefressen war er auch so. „Es ist halt bitter, wenn du eine Superfahrt hinlegst und dann mitansehen musst, wie die 80 Punkte plötzlich weg sind.“
Erklärung für dieses Missgeschick hatte der 26-Jährige keine. „Ich bin mit diesem Schuh schon den ganzen Winter unterwegs. Nach Gröden, als alles in Ordnung war, habe ich ihn bei mir zu Hause gehabt und nicht mehr angerührt.“ Auch sein Schuh-Servicemann Andi Dudek tappte diesbezüglich im Dunkeln. Ausrüster Atomic berief jedenfalls eine Sondersitzung ein, um mögliche Ursachen zu rekonstruieren.