Was andere über ihn und sein Konzept dachten, war für Ron Kennedy nicht wichtig. Er blieb positiv. Und handelte auch so. Im Sport und im Leben. Auch dann noch, als bei einer Routine-Untersuchung bekannt wurde, dass beim Trainer des Innsbrucker Eishockeyteams, dem HCI Tiroler Wasserkraft, ein vermeintlich geheilter Gehirntumor wieder aktiv wurde.
Wie es seiner Art entsprach, zog der Mann mit Handschlagqualität die Konsequenz. Er legte sein Amt in andere Hände. Schon in Ingolstadt 2006 zwang ein Gehirntumor zu einer Operation. Ausgerechnet in Innsbruck meldete sich das schwere Krebsleiden zurück.
„Die Nachricht kam aus heiterem Himmel. Wir dachten, wir hätten alles im Griff. Es sieht nicht positiv aus, aber ich bin ein Kämpfer“, nahm er die tragische Botschaft zur Kenntnis, um abseits der Bande einen Kampf zu führen, der letztlich nicht mehr zu gewinnen war.
Kennedy starb in den Armen seiner Frau, nachdem er zuvor auch einige Wochen im Innsbrucker Hospiz verbracht hatte. „Es war eine Erlösung für ihn“, trauerte Obmann Hanschitz um einen „tollen Menschen und Freund“. Eine Meinung, die auch die ehemaligen Weggefährten Ossi Praxmarer, Peter Müller und Kurt Mitterer in dieser schweren Stunde teilten.
Als Trainer räumte der Kanadier in Villach bei den blauen Adlern mit drei Meistertiteln (1993, 1999, 2002) groß ab. Das österreichische Nationalteam führte er 1997 zurück in die Elite, danach zu fünf A-Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Turnieren.