Ein eisiger Wind, leichter Schneefall und Temperaturen jenseits des Gefrierpunktes verwandelten den Nordischen Kombinations-Bewerb im finnischen Kuusamo in eine ungemütliche Angelegenheit. Aber nicht nur das. Der Wind brachte die Jury beim Springen in schwerste Gewissenskonflikte.
Um die Teildisziplin zu Ende zu bringen, wählte sie einen sehr kurzen Anlauf. Die Kombinierer mussten sogar mit zwei Luken weniger abheben als die sprungkräftigen Spezialspringer am Tag zuvor. Aus einer Weitenjagd wurden Kurzstreckenflüge.
„Das war für die Fans an der Schanze und für die vor dem Fernseher grausam anzuschauen“, schimpfte Christoph Bieler. Der Tiroler, der hinter den Siegern Anssi Koivuranta, Janne Ryynänen und Daito Takahashi als Elfter ins Ziel lief, war somit nicht nur mit seiner Platzierung unzufrieden.
Schließlich sollte das neue Wettkampfformat in der Kombination – mit derselben Durchführung (ein Sprung, 10 km Langlauf) – wieder das abflauende Interesse an der Sportart wecken. Sowohl das der Zuschauer als auch das der überlebenswichtigen Sponsoren. „Das war natürlich nicht schön anzuschauen“, stimmte Cheftrainer Alex Diess seinem Schützling zu. Der Salzburger verstand aber den Beschluss der Jury: „Sie hat auf die Sicherheit geachtet.“
Ungeachtet dessen konnte dafür Diess beobachten, wie Willi Denifl auf den vierten Platz sprang. Allerdings musste der Trainer auch bei Nebel mitansehen, wie der Fulpmer beim Langlauf auf den sechsten Rang zurückfiel.
Für Denifl war das Wochenende mit zwei sechsten Plätzen dennoch ein erfolgreiches. „Das hätte doch keiner erwartet“, sagte der 28-Jährige. Ihm war es deswegen wirklich egal, ob das Rennen Werbung für den Sport war oder nicht. Verständlich.