HIT Innsbruck war zwar etwas erfolgreicher in die neue Handball-Saison gestartet als das Team des ULZ Schwaz. Doch das Tiroler Handball-Derby zwischen Innsbruck und Schwaz lebt seine eigenen Gesetze. Auch dieses Mal. Und erst als der überragende Mindaugas Andriuska in der letzten Sekunde das 31:30 warf, war das Spiel entschieden. Für Schwaz.
Dabei war die Ausgangssituation vor dem Derby ganz klar. HIT galt als der große Favorit, nicht zuletzt dank der jüngsten Neuverpflichtungen. Auch ULZ-Obmann Klaus Hauser sah die Innsbrucker in der Favoritenrolle: „Sie sind klar stärker besetzt.“ Mit dem Nachsatz: „Uns müssen sie trotzdem erst biegen!“ HIT-Coach Valdis Lavanovski vor dem Anpfiff: „Ein Derby hat eigene Gesetze und dauert 60 Minuten.“ Wie wahr!
So entwickelte sich in der ersten Halbzeit eine abwechslungsreiche Partie. Keine der beiden Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen, auch weil technische Fehler auf der Tagesordnung waren. Dennoch ging überraschend Schwaz mit einer 17:15-Führung in die Kabine. Nach der Pause konnte HIT einen Doppelausschluss gegen Schwaz nicht nutzen.
Die spannende Schlussphase konnte kommen. Nachdem Schwaz eine kurze Schwächeperiode überstand, standen sie in der letzten Minute des Spieles doch kurz vor der Niederlage. Nachdem Andriuska einen Wurf 30 Sekunden vor dem Ende an die Latte setzte, hatte HIT die letzte Chance, das Spiel zu entscheiden. Doch es kam anders. Die Innsbrucker verspielten den Ball und in der letzten Sekunde hämmerte Andriuska einen Distanzwurf ins Netz.
„Es war ein unglaubliches Spiel. Es ist einfach ein Traum. Der ganzen Mannschaft gebührt ein dickes Lob. Diese zwei Punkte sind enorm wichtig“, kannte die Freude bei Schwaz-Coach Thomas Lintner kurz nach dem Spiel keine Grenzen. Eben jener Freude konnte sich HIT-Trainer Lavanovski nicht anschließen. „Ich habe keine Erklärung dafür.“