Zwei Siege zum Auftakt, in dieser Tonart – so Obmann Günther Hanschitz – könnte es ruhig weiter gehen. Der Wunsch des „Chefs“ war seinen Spielern Befehl – in Linz siegten die Tiroler mit 3:2.
„Die Anfangsphase muss man in Linz überstehen“, hatte Kent Salfi sein Team vor seinem Ex-Klub gewarnt. Nun ja, die Haie „überstanden“ die Anfangsphase recht ansehnlich. Philippe Lakos überwand Alex Westlund bereits nach zwei Minuten, der zuletzt angeschlagene Jay Henderson (spielte ebenso wie Martin Hohenberger) traf kurze Zeit später in Überzahl zum 2:0 und Martin Pewal sorgte nach rund zehn Minuten für etwas wie eine Vorentscheidung, bevor die Linzer überhaupt richtig im Spiel waren.
Dass diese Überrumpelung aufging, lag aber vor allem an einem Mann: Seamus Kotyk. Denn ab dem zweiten Drittel wirkten die Gastgeber keineswegs wie ein Team, das sich bereits aufgegeben hätte. 20:4 Schüsse lautete die Bilanz des Mitteldrittels.
Aber Tore fielen nicht. Noch nicht. Gegen Markus Matthiasson war Kotyk zwölf Minuten vor Schluss dann doch machtlos. Überzahl, Schuss ins Kreuzeck – das war einfach zu viel. Und als Baumgartner dann sechs Minuten vor Schluss das 2:3 markierte, wurde es tatsächlich noch einmal spannend. Doch die turbulente Schlussphase änderte nichts mehr am dritten Sieg der Haie im dritten Spiel.
Und wie schon in Linz sah der HCI auch im darauffolgenden Heimspiel gegen Wien zehn Minuten lang wie der erste Meisterschaftskandidat der Liga aus. Enorm hohes Tempo, große Präzision bei den Pässen und immer ein Tick mehr Einsatz in den Zweikämpfen – beeindruckend. Doch dann ging erst ein wenig vom Tempo dahin, dann eine Prise Präzision. Und weil die Vienna Capitals keinesfalls wie ein Team spielten, das die Saison mit drei Niederlagen begann, war das Spiel schnell wieder offen.
Mitte des zweiten Drittels musste man sich um die weiße Weste der Tiroler erstmals ernste Sorgen machen, denn plötzlich lief selbst bei eigener Überzahl überhaupt nichts mehr zusammen. Dann aber bewies der HCI, dass von ihm vielleicht heuer wirklich viel zu erwarten ist. Erst war es der junge Daniel Woger, der die Haie wie ein Altmeister in Führung brachte. Und im Schlussdrittel war es das zuvor wirklich schwache Powerplay, das den Weg Richtung Sieg wies.
Und weil die Haie in den letzten 20 Minuten ähnlich souverän spielten wie in den ersten zehn, war das auch vollkommen verdient. Neben dem dreifachen Torschützen Steve Guolla verdiente sich vor allem Dustin Johner ein Sonderlob. Technisch beschlagen, schnell im Antritt, giftig in den Zweikämpfen. „Drei Tore von mir und vier Siege in Folge sind natürlich wunderbar, wir müssen diese Welle so lange reiten, wie wir können“, sagte Steve Guolla.