Babsi Schett und Silvia Plischke brauchen nicht bangen – mit Patricia Mayr steht eine Nachfolgerin der beiden Tiroler Tennis-Asse schon in den Startlöchern. Als Nummer 363 der Welt war die Seefelderin in die laufende Saison gestartet. Nach ihrem sensationellen Challenger-Triumph in Dnjepropetrowsk rangiert das große Talent bereits auf Position 149.
Wer nun aber eine euphorische 21-Jährige erwartet hat, der irrt. Mayrs Emotionen hielten sich nicht zuletzt aufgrund der Strapazen, die diesem Erfolg vorausgegangen und gefolgt waren, in Grenzen. Denn nur einen Tag nach ihrem Sieg steht in Moskau bereits das nächste Turnier auf dem Programm. „Ein riesiger Stress, aber ein schöner“, erklärte der Tiroler Shootingstar. Für eine Feier blieb also keine Zeit, das werde ein anderes Mal nachgeholt. Aber genossen habe sie ihren Erfolg schon – zusammen mit Freund Michael, der ihr stets zur Seite steht, vor allem in schweren Tagen.
Denn die Challenger-Serie ist alles andere als ein Honiglecken für die junge Tirolerin. Ein wahrer Leidensweg, den Mayr gerade bestreitet. „In dieser Serie gilt es sich durchzubeißen. Alles muss man sich selbst organisieren und auch bezahlen. Zudem gibt es abseits des Turniers gar nichts. Das ist deprimierend“, betont die 21-Jährige.
Große Sprünge kann sie mit ihrem gewonnenen Preisgeld aber – noch – nicht machen. Das gehe für die Flugkosten wieder drauf. Positiv sieht sie ihre sportliche Zukunft dennoch. Der Traum ist ein Fix-Startplatz bei den Australian Open. Dafür will sie in den kommenden Monaten die Basis schaffen.
Dass sie das Zeug für die WTA-Tour hat, davon ist auch Barbara Schett überzeugt: „Mayr ist einen besonderen Weg ohne den Verband gegangen. Der Erfolg gibt ihr recht.“