Zugegeben – eine Portion Verrücktheit gehört schon dazu. Aber nomen est omen: Der Weiße Rausch sorgte einmal mehr für – im positiven Sinn, wohlgemerkt – rauschähnliche Zustände. Nicht nur bei den exakt 525 Teilnehmern der 11. Auflage des Kultrennens. Auch die rund 3000 Zuseher, die TVB-Direktor Martin Ebster registrierte und die entlang der Strecke die waghalsigen Leistungen der rauschsüchtigen Teilnehmer verfolgten, wurden ganz in den Bann dieser einzigartigen Veranstaltung gezogen.
Dabei hatte es am Morgen des Renntages noch eher nach einer Absage ausgesehen, wie Organisations-Chef Peter Mall berichtete: „Die Sorgenfalten waren schon sehr groß, lange Zeit sah es tatsächlich so aus, als müssten wir dem dichten Nebel Tribut zollen. Zu groß wäre das Sicherheitsrisiko gewesen. Denn eines ist klar – Sicherheit hat bei derart vielen Startern oberste Priorität.“
Weil aber der Wettergott nicht nur ein Arlberger, sondern auch ein Skifreak sein muss, schickte er zum Start um Punkt 17 Uhr die Sonne über den Arlberg.
Extreme Spannung lag über der Valluga, 525 auserwählte Damen und Herren aus 30 Nationen – mit Ski, Snowboard, Telemark, Snowbike und Kurzski – fieberten dem ultimativen Kick entgegen.
Neun Kilometer querfeldein galt es so schnell wie möglich hinunter über Schindlerkar, Steißbachtal und Moos nach St. Anton zu bewältigen. Favoriten hatten an diesem Tag nichts zu lachen: Ausgenommen Vorjahressieger Paul Schwarzacher, der – übrigens schon siebenfacher Rausch-Sieger – heuer statt auf Ski mit dem Snowboard erfolgreich blieb.
Die vorangegangenen Sieger – ÖSV-Kombinierer Christoph Bieler und Freeride-Profi Stefan Häusl – mussten sich dem neuen Sieger Peter Groß geschlagen geben. Die Siegerzeit von Groß betrug 8:35,94 Minuten, Damensiegerin Angelika Kaufmann genoss exakt 11:23,83 Minuten den Sieger-Rausch. Und alle waren sich einig: 2009 – da sind wir wieder dabei.