Aller guten Dinge sind drei, wird sich die Inzinger Ringerin Marina Gastl gedacht haben, nachdem sie bei der Europameisterschaft im finnischen Tampere nicht nur ihre Chance auf eine Bronzemedaille, sondern auch die erste Möglichkeit der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Peking verpasst hatte. Gastl hatte sich ausgerechnet in ihrem letzten Kampf der Schwedin Jenny Fransson nach Punkten geschlagen geben müssen. So reichte es für die Tirolerin „nur“ zum fünften Rang, ein schwacher Trost statt dem erhofften Olympiaticket und der Bronzemedaille.
Doch wer eine niedergeschlagene Oberländerin erwartet hatte, irrte. „Natürlich ist so ein Ergebnis immer schade. Ich bin aber absolut zufrieden mit meiner Leistung. Ich vergönne auch den anderen das Edelmetall“, zeigte sich die 22-Jährige als sportlich fair.
Nicht zuletzt, weil Gastl genau weiß: aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Denn noch hat Marina bei zwei Turnieren die Chance, sich zu qualifizieren. „Ich mache mir keinen Druck. Vor allem ist es jetzt ein wenig leichter, das Ticket zu lösen, da die Top-Nationen ihre Kontingente bereits in der Tasche haben“, so die Inzingerin.