Maria Holaus redet nur ungern über ihre Verletzungen. Zu oft wurde sie schon darauf angesprochen: als sie im vergangenen Winter als Vierte im Weltcup debütierte, als sie kurz darauf in Åre ihre erste Ski-WM fahren durfte oder als sie kürzlich in Cortina ihr erstes Weltcuprennen gewann.
Das waren lauter Ski-Märchen, die sich die Kämpferin aus Brixen im Thale in Schwerstarbeit erschuftet hat nach drei Kreuzbandrissen, einem Schienbeinkopfbruch, einer Schienbeinkopfprellung, einem Innenbandeinriss und zwei Bänderverletzungen im Sprunggelenk. Vier Saisonen ihrer Karriere hat sie das gekostet und der Verletzungsteufel scheint offenbar viele Augen auf den hübschen 24-jährigen Blondschopf geworfen zu haben.
Und nur wenige Tage nach dem ersten großen Triumph erwischte es Tirols Pechmarie erneut. Bei einem harmlos anmutenden Sturz im Weltcup-Super-G von Sestriere schlug sie mit dem Kopf auf dem Schnee auf, verlor Bewusstsein und Körperspannung, wodurch sich ihr rechtes Knie verdrehte: Teileinriss im Innenband und Gehirnerschütterung. Erst im vergangenen August musste sie nach einer ähnlichen Diagnose sechs Wochen pausieren. „Die Folgen hätten auch schlimmer sein können“, diagnostizierte ÖSV-Teamarzt Michael Saxinger: „Maria hatte noch Glück im Unglück.“
Verständlich, dass sich angesichts dieser Verletzung das starke ÖSV-Team nur bedingt über den ersten Weltcupsieg von Andrea Fischbacher freuen konnte.