Da wird sich der Herr Präsident aber gar nicht freuen – zwei Heimrennen, kein Podestplatz für Österreichs Ski-Herren. Diese haben nun in Übersee einiges gutzumachen, während sich zwei ÖSV-Damen schon auf der Reiteralm selbst aus der angedichteten Krise wedelten. Wie auch immer – Österreichs Ski-Herren haben gewisse Ansprüche an sich selbst. „Unser Ziel ist, dass wir gewinnen, ganz klar“, sagte Alpin-Chef Hans Pum.
Gewonnen haben seine Herren nicht. Nicht zum Saison-Auftakt in Sölden, nicht auf der Reiteralm. Da tauchte der Schweizer Marc Gini als Überraschungssieger aus dem dichten Schneetreiben auf, da bestätigte der Finne Kalle Palander (2.) seine lautstarken Ansagen im Vorfeld, da verlängerte Manfred Mölgg (3.) die italienischen Höhenflüge und – da fuhren die ÖSV-Stars wieder am Stockerl vorbei. Wie eben schon in Sölden. Zwei Rennen und kein Podestplatz. Dafür vier in den besten Zehn. Ein schwacher Trost. Trotz kollektivem Aufstreben wollten die heimischen Herren auf heimischem Boden nicht so richtig voll durchstarten, noch wird aber auch keine Alarmglocke geläutet. „Das war sicher nicht mein Wunschresultat“, versicherte Benni Raich, der als Siebenter in die Titelverteidigung des Slalom-Weltcups startete. „Aber es kommen wieder bessere Rennen.“ Auch Mario Matt (5.) versicherte: „Die Form ist da, da mach’ ich mir keine Sorgen.“ Nur der Halbzeit-Dritte Manfred Pranger (10.) trauerte der vergebenen Siegeschance nach.
Ein Blick in die Damenwelt dagegen verrät: Dort packten sich Marlies Schild und Niki Hosp selbst bei der Ehre und drehten nach durchwachsenem Sölden-Auftakt mit dem Slalom-Doppelsieg den Spieß um. Eine Vorgabe, der die Herren nun in Übersee nacheifern müssen.