Unverhofft passiert im Sport wahrlich nicht oft – aber an Wunder glauben, das ist nicht verboten, ergo hatte Schwaz-Trainer Lintner vor dem Schlager gegen Serienmeister Bregenz, der zuletzt in der Champions League immerhin zwei Spiele gewonnen hatte, durchaus mit einer Überraschung spekuliert. Für seine Schützlinge war der unausgesprochene Wunsch gleichsam Befehl und so stand nach 60 dramatischen Minuten auf der Anzeigentafel der Schwazer Halle ein 25:23-Triumph. Und das nach einem klaren 10:14-Rückstand zur Pause. Als die Tiroler sogar mit sechs Treffern zurücklagen, schien die Partie entschieden, doch mit unglaublichem Kampfgeist holten die Gastgeber Tor um Tor auf und ließen im Finish den Titelverteidiger alt aussehen. Gleich als fünffacher Torschütze ließ sich Gowin feiern.
Das zweite Duell zwischen Tirol und dem Ländle stand dafür ganz im Zeichen von Hard, das der HIT-Truppe beim 33:27 nicht den Funken einer Chance ließ. Diese Ausgangsposition versprach ja einen heißen Tanz im anstehenden Tiroler Derby, zumal die Schwazer als Aperitif sozusagen mit einem 32:26 auch aus Linz beide Punkte entführten. Mit diesem Doppelschlag brachten sich Gowin und Co. wieder ins Gespräch um die Meisterrunde, mit der HIT ganz offensichtlich spekuliert. 18 Punkte, schätzt Innsbruck-Coach Öhler, sollten für das erste Meister-Play-off seit vier Jahren genügen. „Vier Punkte brauchen wir dafür noch“, sagt er. „Zwei davon wollen wir in Schwaz holen“.