Angekündigt hatte die Eva Dollinger ja den großen Angriff im Heim-Weltcup, doch dass es dann unter dem Jubel von knapp 3000 Kitzbüheler Fans mit Platz zwei ihre beste Weltcup-Platzierung im Triathlon werden sollte, das überraschte Freund und Feind. Viel brachte Tirols Triathletin Eva Dollinger nach der Ziellinie nicht heraus: bis auf viele Tränen, eine knappe Viertelstunde lang. Dann aber doch: „Das war ein perfektes Rennen“, stammelte die Tirolerin nach vielen Umarmungen, Küssen und Ehrenrunden vor der Zieltribüne.
Zuvor hingegen hatte die Wörglerin zur Weltcup-Premiere in Kitzbühel alles aus sich herausgeholt: Sie kam mit wenigen Sekunden Rückstand aus dem Schwarzsee, mit der Spitzengruppe hatte sie 40 km lang am Rad Tempo gemacht, im Zehn-km-Lauf das Ausscheidungsrennen bestanden, war erst wenige hundert Meter vor dem Ziel von der späteren Siegerin Andrea Hewitt aus Neuseeland niedergesprintet worden. „Ich habe bis zuletzt um den Sieg gekämpft“, sagte Dollinger: Nur 2,54 Sekunden trennten sie davon. „Trotzdem: Das war der Tag, von dem ich den ganzen Winter geträumte habe.“ Wie auch immer – seit der Weltcup-Premiere in Kitzbühel hat der österreichische Triathlon-Sport mit Eva Dollinger den nächsten Weltcup-Zweiten zu feiern. Zuvor war dies nur Johannes Enzenhofer (2000) und Kate Allen (2003) gelungen. Dabei hatte Dollinger ihr voreiliges Podest-Versprechen „schon etwas nervös gemacht“. „Ich dachte, ich hätte den Mund zu voll genommen“, lachte die 29-Jährige. Den nächsten Weltcup lässt sie aus.
Olympiasiegerin Kate Allen hingegen muss früher ran. Motto: Punkte sammeln. Mit der schnellsten Laufzeit rannte die nach einem Muskelfaserriss wieder genesene Vize-Europameisterin zwar in Kitzbühel noch auf Platz elf vor, doch mit Blickrichtung WM und Olympia-Qualifikation muss sie schon im Weltcup in Salford starten.