Der Winter hatte es ja nicht gerade gut gemeint mit den Tirolern in diesem Dezember, dennoch strahlten zwei Tiroler Wintersportler wie Nordlichter – Gregor Schlierenzauer, der 16-jährige Überflieger aus dem Stubai, und Christoph Bieler, Olympiaisieger in der nordischen Kombination.
Gregor Schlierenzauer schätzen die Stamser Lehrer als Handelsschüler mit Vorzug. Dabei müsste der 16-Jährige, seit Dezember 2006 sechsjüngster Weltcupsieger der Geschichte, keiner sein. Schanzenrekord und Platz vier am ersten Tag der Bewerbe von Lillehammer, Tageshöchstweite und Sieg am Zweiten – nicht nur ein Ökonom weiß: das ist eine ausgezeichnete Bilanz.
Um seine 36.000 Franken Preisgeld, Lohn eines Weltcupwochenendes mit geschätzten 40 Sekunden Maßarbeit, muss sich der Stubaier keine Gedanken machen. Das übernimmt sein Onkel und Manager Markus Prock, der ihm vorsorglich bereits den eigenen bulligen Sponsor besorgt hatte. Scheint, als wäre der Fulpmer für seine 16 Jahre ein abgehobener Typ. Ist er das? „Schlieri ist anstrengend, weil er so genau ist“, glaubt sein Heim-Trainer Werner Schuster und lacht. Sportdirektor Toni Innauer weiß, „dass der Schlieri ein ganz Besonderer ist“. Der könne sogar ohne Vorwissen Golf spielen, weil er ein Bewegungstalent sei. Cheftrainer Alexander Pointner wiederum beschreibt Schlierenzauer als „sehr ruhig“: „Er trifft mit einem irrsinnigen Gefühl Entscheidungen.“